Füße stehen in am Boden liegenden Hoola-Hoop-Reifen (Foto: HKI Erlangen).

Die Herzinsuffizienzgruppe

Ein Angebot für schwache Herzen

Bei chronischer Herzschwäche kann die Belastungsfähigkeit so sehr eingeschränkt sein, dass selbst bei geringen Anstrengungen (z. B. bei leichten Hausarbeiten, beim Treppensteigen oder sogar beim Anziehen) Luftnot und Schwächegefühl auftreten. Die Herzschwäche ist eine ernste Erkrankung und nimmt – nicht zuletzt wegen der steigenden Lebenserwartung – an Häufigkeit zu. Während man noch in den 60er und 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts Schonung und Bettruhe verordnete, weiß man heute „Schonung ist ein Irrweg!“ Regelmäßiges Ausdauertraining hilft Patienten mit chronischer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) Beschwerden wie Luftnot und Schwächegefühl zu verbessern.

Wie läuft eine Übungsstunde ab?

Häufig steht für Patienten mit Herzschwäche das Training auf einem Fahrradergometer am Anfang – mit einer sehr niedrigen Intensität. Wie intensiv Sie trainieren, richtet sich nach Ihrer Belastbarkeit und Ihrer Trainingsherzfrequenz, die Ihr Kardiologe feststellt.
Eine Übungsstunde dauert insgesamt 60 Minuten und setzt sich regelmäßig aus mehreren Komponenten zusammen: Aufwärmen, Übungen zur Bewegungskoordination, ein mäßiges Krafttraining, Verbesserung der Ausdauer, Entspannungsübungen. Und zur Sicherheit ist neben einer fachkundigen Übungsleitung immer ein Arzt oder eine Ärztin dabei, mit Notfallkoffer und Defibrillator – falls doch einmal etwas passiert, ist sofort Hilfe zur Stelle.

Für wen ist eine Herzinsuffizienzgruppe geeignet?

Eine Herzinsuffizienzgruppe eignet sich für Patientinnen und Patienten mit einem hohen kardiovaskulären Ereignisrisiko, die in einer normalen Herzsportgruppe nicht – oder nur sehr schwer – betreut werden können. Zum Beispiel bei schwerer Herzinsuffizienz (NHYA III), bei dauerhaften, wieder- kehrenden Herzrhythmusstörungen, nach einem Herzstillstand.

Vor dem Start den Arzt konsultieren

Patienten mit Herzschwäche dürfen jedoch nicht eigeninitiativ starten. Zunächst gilt es, das „okay“ des behandelnden Kardiologen einzuholen. Er prüft, ob die medikamentöse Behandlung passt und stellt fest, wie gut ihre körperliche Leistungsfähigkeit ist. Hierzu wird im Belastungstest (Ergometrie oder Spiroergometrie) neben anderen Werten Ihr Maximalpuls ermittelt. Dieser ist wichtig für das Training in der Herzinsuffizienz- oder Herzgruppe. In einer ärztlichen Bescheinigung wird festgehalten: Wie viel Belastung verträgt mein Körper? Wie reagiert mein Kreislauf darauf? Welchen Sport darf ich betreiben? Was muss ich dabei beachten?

Welche Unterlagen benötige ich?

Ihr Arzt verordnet Herzsport auf dem „Antrag auf Kostenübernahme für Rehabilitationssport“ (Vordruck 56), wenn Sie gesetzlich krankenversichert sind. Auf der zweiten Seite muss „Rehabilitationssport in Herzinsuffizienzgruppen bei hohem kardiovaskulären Ereignisrisiko“ angekreuzt sein und weiter unten auch von der Krankenkasse sp genehmigt sein.

Privatversicherungen und Beihilfestellen fordern häufig ein formloses ärztliches Attest. Erkundigen Sie sich ggf. bei Ihrer Versicherung/Beihilfestelle nach den Voraussetzungen und der Höhe der Erstattung. Sofern keine „Herzinsuffizienzgruppe“ indiziert/verordnet ist, können Sie ggf. an einer Herzsportübungs- oder Trainingsgruppe teilnehmen. Bitte rufen Sie uns an, um nähere Informationen zu erhalten.

Zuschuss von der Krankenkasse

Weil Herzsport für Herzpatienten wichtig ist, fördern Krankenkassen auch die Teilnahme an einer Herz-insuffizienzgruppe. Voraussetzung ist, dass der behandelnde Arzt den Herzsport verordnet bzw. im Entlassungsbericht empfiehlt. Vor der ersten Teilnahme muss der Antrag von Ihrer Krankenkasse noch genehmigt werden. Bei einer Anschlussheilbehandlung (AHB) oder Reha-Maßnahme, deren Kosten von der Deutschen Rentenversicherung (DRV) getragen werden, kann die Reha-Klinik bzw. Reha-Einrichtung Herzsport verordnen. Dafür gibt es spezielle Vordrucke der Rentenversicherung (Formular G850).

Was kostet es mich?

Erstmal nur ein bisschen Überwindung – nämlich den inneren Schweinehund zu überwinden um mit dem Training zu starten. Zum Zweiten freuen wir Ehrenamtlichen uns, wenn uns Teilnehmende mit ihrem Mitgliedsbeitrag unterstützen!

Die Herzinsuffizienz- und Herzsportgruppen werden von der Herz-Kreislauf-Initiative Erlangen, einem gemeinnützigen Verein, ehrenamtlich organisiert. Bei uns engagieren sich Betroffene für andere Betroffene. Auch Ärzte, Ärztinnen und Übungsleitungen engagieren sich gegen eine geringe Aufwandsentschädigung in ihrer Freizeit. Ein solches Angebot – in der Regel ohne Warteliste – gibt es nicht überall! Investieren Sie im eigenen Interesse diesen geringfügigen Beitrag für Ihre Gesundheit! Mehr zur Mitgliedschaft. Die Zahlungen der Krankenkassen allein reichen nicht, um solch ein umfassendes Angebot bereitzustellen. Auch Ihre Krankenkasse befürwortet deshalb die freiwillige Mitgliedschaft in einer Herzsportgruppe.

Hinweis zum Erstgespräch

Zusätzlich zur Verordnung sollten Sie beim ersten Besuch diese medizinischen Unterlagen mitbringen:

  • Ärztlicher Untersuchungsbefund (nicht älter als 3 Monate)
  • Nach stationärer Rehabilitation den Bericht der Rehaklinik

Dadurch erhalten der betreuende Gruppenarzt und die Übungsleitung alle wichtigen Informationen über ihr Krankheitsbild, die Medikation und zur aktuellen Belastbarkeit.

In einer Herzinsuffizienzgruppe…
… verbessern Sie Ihre Belastbarkeit
… erhöhen Sie Ihre Ausdauer
… werden Sie sicherer im Alltag
… erleben Sie Spaß und Unterstützung
… bekommen Sie mehr Lebensqualität

Jetzt zum Herzinsuffizienzsport anmelden!

Bitte vereinbaren Sie einen Termin für ein Aufnahmegespräch in der Geschäftsstelle

Hinterlassen Sie bitte ggf. eine Nachricht auf unserem Anrufbeantworter.